Gunung Ijen

Da wir bereits um 00:30 Uhr abgeholt werden, müssen wir heute noch früher aufstehen als gestern. Wir ziehen uns warm an und schnappen unsere Kameras sowie die Stirnlampen. Beim Eingang erwartet uns bereits Ali, unser Guide. Er übergibt uns unsere Schutzmasken gegen den Schwefeldampf und ein Lunchpaket.

Nach einer etwa einstündigen Fahrt kommen wir beim Ausgangspunkt unserer Tour an. Wir ziehen auch noch die restliche warme Kleidung an, die wir mitgenommen haben und beginnen mit dem Aufstieg zum Kraterrand. Der Weg dorthin ist 3km lang und die Hälfte davon ziemlich steil.

Vom Kraterrand steigen wir in den Krater hinunter. Von den berühmten blauen Flammen ist jedoch so gut wie nichts zu sehen (darum auch keine Fotos). Laut Auskunft unseres Guides kann die Firma, die für den Schwefelabbau zuständig ist, nämlich steuern wieviel Gas austritt und wie groß die Flammen daher sein werden. Ich bin ziemlich enttäuscht und ehrlich gesagt auch stinksauer. Die kassieren eine Menge Geld und dann so etwas.

Trotzdem ist der verbleibende Schwefeldampf ätzend genug. Und trotz Schutzmaske brennen die Augen und man muss ständig husten.

Nachdem wir es – dem Touristenstrom entgegen – wieder bis zum Kraterrand geschafft haben, geht es weiter zu einem Aussichtspunkt, von dem man von Mai bis September den Sonnenaufgang sehen kann. Als wir dort ankommen kann man am Horizont schon die ersten Sonnenstrahlen erkennen. Doch kurz danach ziehen Wolken auf und verdecken den schönen Ausblick.

Als Alternative bleibt der Blick in den Krater. Aber auch dort sind natürlich viele Wolken. Ein paar Minuten später kämpft sich die Sonne jedoch durch die Nebelwolken und wir erleben eine ganz besondere Stimmung.

Am Rückweg zum Kraterrand frage ich Ali, wie lange es denn dauern würde, dass die Sonne in den Krater scheint. Quasi als Wiedergutmachung für die Enttäuschung wegen der kaum vorhandenen blauen Flammen verspricht uns Ali, dass wir solange hier warten können. Und wirklich, so gegen 07:30 verschwinden mit den anderen Touristen auch die letzten Wolken und wir haben einen traumhaften Blick in den Krater. Ich bin total begeistert und Ali freut sich riesig, dass er uns damit so eine große Freude gemacht hat.

Als wir mit dem Abstieg beginnen, machen die Minenarbeiter gerade ihr erste Pause. Ali plaudert noch ein wenig mit ihnen und dann geht es zurück zum Parkplatz, wo wir bereits erwartet werden.

Frühstück gibt es in unserer Unterkunft eigentlich nur bis 10:00 Uhr. Da wir aber erst um 10:20 Uhr zurück sind, sind wir total überrascht, dass wird doch noch eines bekommen. Ein wirklich toller Service von Maya, unserer Vermieterin.

Danach gehen wir duschen und holen den fehlenden Schlaf nach.